Samstag, 23. Januar 2016

Ein Gastkommentar von Karl-Heinz Demmrich zum 3. Bauabschnitt unserer geplanten Umgehungsstraße.

Alternativlos

In für die Seligenstädter Stadtverordnetenversammlung seltener Einmütigkeit haben alle Stadtverordneten dem Projekt Umgehungsstraße zugestimmt – wie von Hessen mobil vorgeschlagen. Alternativlos deren Vorschlag! Entweder diese Trassenführung oder keine! Ade kommunale Selbstverwaltung! Freiherr vom Stein rotiert im Grabe. Das ist nur ein weiterer kleiner Baustein, den man ausgebrochen hat. Anschließend konnte man in vertraulichen persönlichen Gesprächen erfahren, dass nicht wenige der verantwortlichen Politiker sich wohl lieber für eine andere Trasse entschieden hätten. Aber seitdem das menschliche Rückgrat auch auf völlig unblutige Weise entfernt werden kann, wundert man sich nicht mehr. Auch das Langzeitgedächtnis hat Schaden genommen.

Hier zwei Beispiele:
CDU-Fraktionschef Joachim Bergmann zur Nordumfahrung ( OP vom 2.06.1998 )
Bergmann verwies auf mehrere Varianten von denen " bedauerlicherweise nur die Pfingstweiden-Trasse übrig bleibt, denn die führt ja wieder in die Stadt hinein" Dies sei so Bergmann weiter " für die Menschen eigentlich die schlechteste Lösung, aber eben die einzige Chance. Da bleibt uns nur die gute Miene zum bösen Spiel. Die von der CDU favorisierte Streckenführung an der Sparkasse, unmittelbar zwischen Bebauung und dem Naturschutzgebiet Schwarzbruch, sei von der Oberen Naturschutzbehörde abgelehnt worden.

 
Frank Lortz ( (OP vom 22.07.2000)
"Zur Wahrheit bei der Geschichte der Umgehungsstraße gehört auch, dass der Planfeststellungsbeschluss spätestens 1993 hätte erlassen werden können. Dies haben die Grünen aus Überzeugung - haben die Lebensqualität für Tiere über die Lebensqualität von Menschen gesetzt - und die Sozialdemokraten, auch deren Abgeordnete aus der hiesigen Region, aus Opportunismus im Landtag zu verantworten". Sein erklärtes Ziel, so Lortz weiter:"sei eine vollständige Umgehung für Seligenstadt und auch Hainburg auf den Weg zu bringen. Die sogenannte Nordumfahrung die SPD und Freie Wähler in Seligenstadt verwirklichen wollen, ist für mich geradezu abwegig. Eine Nordumfahrung, die Wohngebiete belaste, Vereinsgelände durchschneide und Stadtteile isoliere, verdiene eher den Namen Nordzumutung."

Über die von Hessenmobil veranschlagten Kosten und die Anzahl der PKW auf ihrer Trasse lässt die Vermutung zu, dass in dieser Behörde auch eine Abteilung Prophetie existiert. Die Stadt Seligenstadt sollte sich hier ein Beispiel nehmen und einen Beamten mit solchen Kenntnissen einstellen.

Bert Brecht (Dreigroschenoper):

Ja, mach nur einen Plan sei nur ein großes Licht
und mach dann noch 'nen zweiten Plan, gehn tun sie beide nicht.


Karl Heinz Demmrich
Seligenstadt

_________________________________________________________________ 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen