Freitag, 29. Januar 2016

Kommentar zu dem Artikel "RANDNOTIZ" in der Offenbach Post, vom 26. Januar 2016

Zukunftsträume
Als der Seligenstädter Autobahnanschluss an die A 3 nach langen Quereleien endlich fertig gestellt wurde, hatten wir in der Folge ein stärkeres Verkehrsaufkommen in unser Stadt. Gerade der Verkehr nach Mainhausen oder nach Babenhausen musste durch die Stadt geführt werden. In dieser Zeit hatte ich in einem Leserbrief darauf hingewiesen, zeitnah den Anschluss Zellhausen/Babenhausen zu verwirklichen, der Vorschlag wurde damals nur milde belächelt. Umso mehr freut mich diese neue UWG-Forderung aus Mainhausen. Dieser Anschluss ist schon lange überfällig. In der Folge wäre uns mit einer „Anbindung Zellhausen/Babenhausen“, das heutige Verkehrsdilemma in der Stadt erspart geblieben. Die Umgehungsstraße war in dieser Zeit durch die Verhinderungspolitik der CDU noch nicht komplett befahrbar. Außerdem hat alles etwas anders getickt. Ob die Politiker heute besser ticken sei dahin gestellt.

Die CDU wollte sogar den Seligenstädter Autobahnanschluss damals verhindern, so weitblickend haben die CDUler bereits gehandelt. Das Wort „Zukunft“ war für diese Partei noch ein Fremdwort, hatten sie doch die absolute Mehrheit im Stadtparlament. Auch wurde von der „Schwarzen-Fortschrittspartei“ die Fertigstellung der Umgehungsstraße massiv behindert und teilweise verhindert. Nur durch den massiven Einsatz einer Bürgerinitiative und die daraus entstandenen „Freien Wähler Seligenstadt“, hat sich das Blatt gewendet. Die CDU hat sich ebenfalls gewendet und ist notgedrungen auf den „Zug“ aufgesprungen. Die Planungen wurden fortgeführt und der erste Abschnitt konnte eingeweiht werden. Selbst dieser erste Abschnitt war bereits eine Fehlplanung von Hessen-Mobil. Mit der Trassenführung Richtung Stockstadt hätten die Planer den Ortsteil Klein-Welzheim mit einer Verlängerung durch den Wald optimaler anbinden müssen. Bei der jetzigen Situation dürfen die KfZ-Lenker von der Umfahrung abbiegen und wieder in Stadt fahren bis zum Kreisel am Amtsgericht um nach Klein-Welzheim zu gelangen, umständlicher geht es mit dieser "Ortsumfahrung" wirklich nicht.

Bei einer optimalen Gesamtplanung und Ausführung der kompletten Umgehungsstraße wäre das heutige Problem am Bahnübergang/Wasserturm nicht entstanden. Die drei Bauabschnitte des Jahrhundertbauwerkes ziehen sich bereits über ein halbes Jahrhundert in die Länge. Das ist kein Ruhmesblatt für unsere Stadtpolitiker. Ein Beispiel von unseren Nachbarn gefällig. Im Freistaat Bayern ticken die Uhren anders und besser. Der BAB-Anschluss „Klein-Ostheim“ wurde in kürzester Zeit geplant und verwirklicht und hat viel zur Entlastung der Ortschaften Dettingen und Klein-Ostheim beigetragen. Das hat sich ebenfalls für die Industriegebiete zum Vorteil entwickelt. Die Bayern können sich glücklich schätzen, müssen sie nicht auf eine Planungsorganisation wie „Hessen-Mobil“ zurück greifen. Die Politik in unserem verschlafenem Städtchen wacht immer etwas später auf, wenn es um den Fortschritt geht. Siehe die jetzige CDU, was lange Jahre verschlafen wurde, wollen diese Fortschritts-Denker wie in der Presse dauernd zu lesen, plötzlich alles auf einen Rutsch verwirklichen. Das ist eine richtige Flut von CDU-Verbesserungsvorschlägen die laufend auf uns niederprasseln. Wir haben bald Wahlen. Ist das der Puderzucker für das Wahlvolk?
(Hans-Jürgen Heyne)
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