Samstag, 11. November 2023





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11. November 2023


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Ein Leserbrief vom 18. Oktober 2018

Etwas satirisch aufgespießt von Hans-Jürgen Heyne

Damals erschienen in der Seligenstädter Monats-Zeitung:

"Der Seligenstädter"

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Selig sei die Stadt genannt


HURRA! Wir werden Großstadt! 

Ein Baugebiet jagt das andere. Unsere heimischen Baulöwen haben alles fest im Griff. Was irgendwie nicht mehr niet- und nagelfest ist, wird abgerissen. Es entstehen wunderschöne Bauten im NEU-Kapitalistischem-Stil. Alle sind so abwechslungsreich, einfach wunderschön! Der OTTO-Normalverdiener kann da allerdings nicht mitreden, bezahlbarer Wohnraum bleibt für diese Klientel auch in Zukunft unerreichbar. Und es geht munter weiter, die Frankfurter Straße ist zum Eldorado der Bau-Investoren verkommen. Sieht doch alles ganz toll aus wenn es fertig ist, ODER?

Wie aus der heimischen Presse zu lesen war, bekommen wir jetzt den Gipfel auf die Krone gesetzt.

Mit dem neuen Baugebiet „Südwestlich des Westrings“ soll es bald losgehen, allen Protesten zu TROTZ. Irgendwelche Proteste haben in Seligenstadt noch nie gefruchtet. Die in diesem Gebiet geplanten Alibi-Sozialwohnungen werden wohl wie immer im Sande verlaufen. Laut Auskunft sollen rund 200 Berechtigte auf eine Sozialwohnung warten, ob Flüchtlinge in dieser Zahl mit einbezogen wurden ist nicht bekannt. Wie zu hören war soll tatsächlich auch ein NEIN für das Projekt möglich sein, also ein Ausstieg vom Ganzen, sagte irgend eine himmlische Stimme. Ob das jemand glauben soll sei dahin gestellt. 

Die derzeitigen Stadtführer SPD/Freie Wähler/FDP wollen dieses Projekt durchziehen, egal was danach herauskommt.

Es gab einmal eine ganz schwarze CDU-Stadtregierung im Städtchen, die alleinigen Herrscher, sozusagen die Könige im Lande. In deren Regierungszeit war Seligenstadt die „Insel der Seligen“, zum Leidwesen der anderen Parteien, diese hatten damals nichts zu sagen, waren dazu auch nicht in der Lage. Der Fortschritt wurde von den herrschenden Königen um Seligenstadt herum geleitet. 

Ein leibhaftiger CDU-Bürgermeister wollte damals den geplanten Autobahnanschluss Seligenstadt verhindern, mit einer tollen Begründung: … ohne fertige Umgehungsstraße kein Autobahnanschluss. Und so wurde die Umgehungsstraße jahrelang verhindert. Maßgeblich beteiligt an diesen Verhinderungs-Aktionen war die damalige „Südring-Prominenz“ darunter auch dieser CDU-Bürgermeister. Die „Großkopferten“ wollten vor ihrer Haustüre keine Umgehungsstraße für das fahrende Volk haben. Viele Geschäftsleute im Städtchen klagten schon vor dem Bau der Umgehung von Umsatzrückgängen. 

Nach der Schwarzen Regierungsperiode wurde es etwas farbenfroher im Städtchen, es wurde Rot, Grün, Gelb und Blau, ach wie schön, es sollte alles besser werden.

Irgendwann wurden wir von einer „Dreier-Bande“ regiert und beglückt. Die CDU mit ihren Mitläufern GRÜNE und SPD die als Mehrheitsbeschaffer bei Abstimmungen im Stadtparlament dienten. Jeder natürlich für ein paar Pöstchen im Politik-Leben, als kleines Dankeschön. Diese haben dann lange Zeit selbstherrlich das Städtchen regiert, natürlich zum Unmut der Opposition. 

Diese regierende Elite wurde im folgenden bei einer Wahl tatsächlich abgewählt. Die Seligenstädter Bürger sind mit einer neuen „Dreier-Bande“ beglückt worden. Die SPD hat jetzt das Zepter in der Hand. Die Mitläufer FDP und die Freien Wählern müssen für die Mehrheiten im Stadtparlament stimmen, natürlich für ein paar Pöstchen als Dankeschön, wie gehabt. 

Den Bürgermeister (Parteilos) durfte die FDP  stellen, die Bürger haben den Kandidaten D. Bastian gewählt. Die SPDler haben sich in der Folgezeit bei Entscheidungen im Stadtparlament zu Wendehälsen entwickelt. Die Fahne muss flattern im Wind. Es hat sich nichts geändert, es geht selbstherrlich weiter. Die Bürger haben weiterhin nichts zu sagen, siehe im Sande verlaufende Proteste.

Wenn Seligenstadt durch die vielen Bauprojekte zur „Millionen-Stadt“ heranwachsen sollte, müssen sich die Macher schnell etwas einfallen lassen. Die Verkehrsanbindungen lassen sehr zu wünschen übrig, bei diesen Themen ist seit Jahren vieles absichtlich verhindert worden, siehe „Insel der Seligen“ in der Frühepoche. 

Die viel gepriesene „Odenwaldbahn“ ist im jetzigen Zustand nicht das Verkehrsmittel der kommenden Jahre. Die Zukunft ist im Städtchen verschlafen worden. Ein Seligenstädter S-Bahn Anschluss nach Rodgau (nicht über Hanau) und damit direkt in das Rhein-Main-Gebiet, Flughafen und weitere Regionen, das wäre toll gewesen. War kurz im Gespräch, wurde aber damals schnell vom Tisch gefegt, das benötigt unser Seliges-Seligenstadt nicht. 

Siehe die alte Losung: „Insel der Seligen“

Zu dem ganzen Dilemma gehört noch das Jahrhundertbauwerk Umgehungsstraße, die Fertigstellung ist laut der „Comedy-Behörde Hessen-Mobil“ inzwischen auf den Sanktnimmerleinstag verlegt worden, es wird zehn Jahre später mit dem Bau begonnen. Für was benötigen wir dann noch eine Umgehungsstraße?

Was besonders benötigt wird ist unser allseits geliebter Kreisel am Kapellenplatz, da soll es jetzt mit rasanten Millionen-Euro-Schritten voran gehen. Und es reicht immer noch nicht. Die Kreuzung Jahnstraße/Ellenseestraße ist von den Stadtoberen für den nächsten Kreisel bereits auserkoren worden. Wir haben noch genügend Geld in der Stadtkasse, das muss noch für einige Kreisel verprasst werden. Damals hatte der Superplaner aus Darmstadt seinen Abfall hinterlassen, ein großer Sack voller Kreisel, den er über der Stadt ausleeren durfte. Ein paar sind sinnvoll, andere hätte man sich sparen können und diesen Schrott sollte der Professor wieder abholen. Der Kreisel Rilkestraße/Würzburger-Straße ist solch ein Produkt, ein Unfallschwerpunkt, das muss geändert werden. Weiterhin muss die Rennstrecke Würzburger-Straße entschärft werden. 

Liebe Stadtpolitiker, egal welcher Couleur, es wäre doch eine sinnvolle Aufgabe die „Würzburger“ mit einer 30er Begrenzung zu entschärfen, die Anwohner würden es begrüßen.

Die Fähre darf nicht vergessen werden, die optimale Anbindung an den Freistaat Bayern. Allerdings wurde der Grenzübertritt für das Volk in Richtung Freistaat auf ein paar Stunden begrenzt. Die neuen Fährzeiten haben für viel Unmut gesorgt. Selbst die FAZ hat am 29.8.2018 dem Thema Fähre einen Artikel gewidmet. Böse Zungen behaupten das für die Fährleute nachmittags noch eine Kaffeepause von einer Stunde eingeführt werden soll. An den Politikern gegenüber der Grenze könnten wir uns ein Beispiel nehmen, die waren immer etwas fortschrittlicher und schneller, müssten wir eventuell CSU wählen, aber das haut auch nicht mehr hin. Ein Brücke in das „Bayrische“ wäre nicht das schlechteste gewesen, wurde ganz schnell vom Tisch gewischt. 

Wird nicht benötigt: „Insel der Seligen“  -  BASTA! 

Eine Fahrradstadt wollte Seligenstadt werden, es gab hochtrabende Pläne. Es sollten Fahrradstraßen entstehen, separate Fahrradstreifen durch die Stadt. Zwei kurzfristig geplante Fahrradstreifen wurden vorübergehend wieder auf Eis gelegt, gab es doch Proteste von den bösen Bürgern. Kurz vor Wahlen müssen die Politiker zu ihrem Stimmvieh immer ein wenig lieb sein und nach der Wahl wir das alles durchgezogen. Der Fahrrad- und Kreisel-Professor aus Darmstadt hatte den Stadtoberen das Blaue vom Himmel erzählt wie toll das alles wird, die Radfahrer können sich wie im Paradies fühlen. Mit dem Paradies wurde es nichts, alle Fahrradmarkierungen auf den Straßen sind marode und nicht mehr als solche zu erkennen. Die Radwege und die Markierungen sind in einem erbärmlichen Zustand. Die Radfahrer sind bei den Kreisel-Spielereien vergessen worden. Es ist gefährlich auf diesen Streifen zu fahren. Die bestehenden Radwege sollten erst einmal in Angriff genommen und verkehrstechnisch auf den neuesten Stand gebracht werden, damit sie den gesetzlichen Vorschriften entsprechen. Danach können neue geplant werden. Die „Comedy-Behörde Hessen-Mobil“ ist für den neu markierten Radweg auf der Frankfurter Straße in Richtung Froschhausen zuständig, dieser entspricht zur Zeit nicht den gesetzlichen Vorschriften. Aber was wollen wir von einer solchen Behörde erwarten, siehe die Kreisstraße Seligenstadt/Klein Welzheim, das ist ein planerisches Spitzenprodukt von „Hessen Mobil“, natürlich in Zusammenarbeit mit unseren städtischen Hochleistungs-Politkern aller Couleur.

Können wir nur noch sagen: 

„Selig sei die Stadt genannt“



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