Freitag, 8. Februar 2019

Schnapp-Schuss oder ein Schnaps-Schuss?

Überdemokraten jagen Henryk M. Broder nach Umarmung von Dr. Alice Weidel

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Die Politik am Spieß, inzwischen sollten manche Journalisten ebenfalls auf der spitzen Satire-Feder gegrillt werden.              Zeichnung: Herbert Heyne - © Hans-Jürgen Heyne

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Auf einem lustigen Pressebild ist AfD-Politikerin Dr. Alice Weidel und der Journalist Henryk M. Broder abgelichtet worden. Na und? Ist das so schlimm und unfassbar?

Die Reaktionsmeinung der Überzeitung „WELT“ spricht Bände, auf einem Foto der versammelten Redaktion ist Betroffenheit heraus zu lesen. Als ganz jungfräulich ist diese Zeitung wirklich nicht zu bezeichnen, man muss dieses Blatt nicht gleich mit dem Spiegel gleichsetzen, von wegen Fake-News, aber es sollte alles im Rahmen bleiben. Warum muss unsere deutsche glattgebügelte Presse laufend selbst darauf hinweisen wie toll, neutral oder objektiv die Meinungsbildung praktiziert wird. Ist die „WELT“ so objektiv? Dieser Schnappschuss von den beiden Kontrahenten beweist keine Seelenverwandtschaft zueinander, es war eventuell nur aus einer Freude heraus entstanden für die gelungene Einladung des Henryk M. Broder, auf eine Diskussionsveranstaltung der AfD im Bundestag. Diese Foto-Aktion konnte nicht geplant werden, das kam spontan. Für mich ist die darauf folgende Reaktion der Überdemokraten nicht verständlich.

Der lustige Ausspruch zu einer Verhaltensregel für Journalisten die da bestünde: „Wichtige Regel: Politiker und Journalisten sollten sich nie umarmen (lassen). Und auch sonst keine missbrauchbare Nähe suchen.“ Das sagte der Chefredakteur der Zeitung „Die Welt“, Ulf Poschardt. Wenn eine Umarmung der Vorzeige-Medien durch die Politik im Hinterzimmer stattfindet, natürlich ohne meinungsbildende Fotos, dann ist das Ganze in Ordnung. Diese Betroffenheits-Orgie der Welt-Redaktion und der anderen Mainstrem-Medien auf dieses lustige Foto zeigt deren Grundeinstellung zu einer freien unabhängigen Presse. Hat die Mainstream-Journaille „Welt“ Angst um ihren Ruf, befindet sich doch jetzt ein jüdischer „rechtsradikaler“ Kolumnist in den Reihen der „aufrichtigen“ Welt-Redakteure.

In einem Artikel der „FAZ“ über den „Foto-Skandal“ wurde sofort noch darauf hingewiesen wie „rechtsradikal“ dieser böse Henryk. M. Broder doch sei. Diese „Klug-Zeitung“ musste in dem Artikel weiter berichten das Herr Broder Mitbetreiber und Autor des rechtskonservativen Blogs „Achse des Guten“ sei und weitere Verbindungen zu Thilo Sarrazin, Michael Klonovsky und zu weiteren Vertretern der sogenannten „Neuen Rechten“ bestehen würden, das darf doch nicht sein wenn man ein Demokrat sein will. Mit diesen „bösen Leuten“ hätte Broder auch die „Gemeinsame Erklärung 2018“ unterzeichnet die sich gegen eine „illegale Masseneinwanderung“ ausspricht. Die Moral-Apostel der Massen-Medien sollten sich mehr um die Weltpolitik kümmern und dem Presseauftrag nachkommen, die Leser objektiv und ausreichend zu informieren.

Mit einer wahrheitsgemäßen und lückenlosen Information des Staatsfernsehens ARD/ZDF über die Weltpolitik ist es nicht weit her, deshalb sollte die Bevölkerung wenigstens von den Zeitungen korrekt unterrichtet werden. Die Journalisten und damit die Medien haben sich in ein zweigeteiltes Journalisten-Lager gespalten. Nach meinem Empfinden sind circa 75% die politisch willfährigen, glattgebügelten von Presseagenturen abschreibende Journalisten. Nach dem Motto: … für Geld schreiben die alles! Die restlichen 25% können als die besseren Vertreter der schreibenden Zunft eingeordnet werden, die einen kritischen und objektiven Journalismus betreiben.
Das Geschwätz von zunehmenden rechtem Populismus ist nur noch peinlich, vor nicht allzu langer Zeit hat ein CDU-Politiker, der brutalst mögliche Aufklärer Roland Koch mit populistischen Sprüchen zur doppelten Staatsbürgerschaft die Ministerpräsidentenwahl in Hessen mit einer geringen Mehrheit für sich entscheiden können. Die Urheberschaft für die populistische Meinungsmache wurde Wolfgang Schäuble zugeschrieben. Auf einem hessischen CDU-Parteitag soll diese populistische Marschrichtung entwickelt worden sein, was von Roland Koch sofort aufgegriffen wurde.

Ein kleiner Wermutstropfen bei dem Hick-Hack um Herrn Broder war für mich die „Entschuldigung“ an die Öffentlichkeit. Hat sich mit dieser Entschuldigung der Journalist Broder den entrüsteten meinungsbildenden Mainstream-Medien unterworfen? Das könnte man sich allerdings nicht vorstellen. Denke das er damit einen Schlussstrich ziehen wollte, es sei Ihm gegönnt. Ein politisch interessierter Bürger sollte sich diese Veranstaltung im Bundestag unbedingt ansehen, einfach mal im Internet suchen.
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Der halbwegs geänderte Artikel in einer Kölner Zeitung zum Fall Broder/AfD setzt dem Gipfel die Krone auf. Die verantwortlichen Journalisten sind ganz schnell wieder zurück gerudert.

Auch das unsägliche Verhalten der SPD zur Löschung eines SPD kritischen Artikels im Internet ist nicht mehr zu verstehen.   
In welchem Land leben wir eigentlich?
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                       Die Demokratie ist in Gefahr

Zeichnung: Herbert Heyne - © Hans-Jürgen Heyne

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Zitat von Kurt Tucholsky (1890-1935)
In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als derjenige, der den Schmutz macht“.
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