Seligenstädter
Geschichten
Seligenstadt "Am Marktplatz" Zeichnung und Copyright: Hans-Jürgen Heyne |
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Was
uns die Spatzen von den Dächern zwitschern,
etwas
satirisch dargeboten von Hans-Jürgen Heyne
Hurra!
Seligenstadt bekommt einen neuen Kreisel.
Der
größte, schönste und teuerste Kreisel soll es werden. Im
Amtsdeutsch wird es als Kreisverkehrsplatz (KVP) bezeichnet,
den Bürgern ist es egal wie das Kreiselchen benannt wird, es kostet
einen Haufen Geld und beschert den Verkehrsteilnehmern und den Anwohnern große
Einschränkungen. Ob sich der Aufwand lohnt wird sich nach Ende der
Baumaßnahmen herausstellen. Frei nach unserem CDU-Superkanzler
Helmut Kohl: Entscheidend ist was hinten rauskommt“.
Allerdings wird gemunkelt, ohne den letzten 3. Bauabschnitt der
Umgehungsstraße wäre das Ganze alles für die Katz. Aber glauben
wir den verantwortlichen Politikern in unserem Städtchen und den
hervorragenden Planern von Hessen Mobil das alles besser wird, wenn
es denn mal fertig werden sollte. Die Bauzeit bis zur Fertigstellung
wird mit 1/2/3 Jahren angegeben, wenn nichts dazwischen kommt.
Nix
genaues waas mer net!
An
einer anderen unendlichen Geschichte (Umgehungstraße) wird bereits
seit einem halben Jahrhundert herumgebastelt. Ein Ende ist nicht
abzusehen.
Zu
dem erfolgten Baubeginn am Kapellenplatz bietet sich ein lustiger
Artikel an, der in der Monatszeitung „Der Seligenstädter“ im
Jahr 2014 zu lesen war, sozusagen aus dem Archiv geholt:
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Darf
es noch ein Kreiselchen mehr sein?
Von Hans-Jürgen Heyne
Unsere Stadtpolitiker aller Couleur haben zum Wohle unseres Städtchens einen bekannten Verkehrsplaner zu uns geholt. Dieser Planer ist weltweit die größte Kapazität, die im Verkehrsbereich verpflichtet werden konnte. Das Spezialgebiet des Herrn Professors sind Verkehrskreisel, damit hat er uns schon reichlich versorgt und es sollen noch viele Kreiselchen dazu kommen. Der Kreiselchen-Professor hat unser Städtchen in ein wahres Kreiselchen-Paradies verwandelt, wo das Auge hinschaut, nur noch Kreiselchen. Und jetzt gibt es ein Glanzstück, am Kapellen-Platz soll ein riesiges Kreisel-Prachtexemplar entstehen. Der neuerbaute Kiosk muss abgerissen werden und wird dann auf der Mitte des Kreisels wieder neu errichtet, mit Tiefgarage und Aussichtsturm. An der Kreuzung Jahnstraße/Ellenseestraße wird das nächste Kreiselchen gebaut. Im weiteren Verlauf wird am Abzweig Ellenseestraße/Friedrich-Ebert-Straße noch ein Kreiselchen entstehen. Auch an der Evangelischen Kirche möchte der Professor ein Kreiselchen bauen und an der Kreuzung Zellhäuser Straße/Am Schwimmbad ebenfalls. Laut des Professors werden im Rahmen des Radwegekonzepts in Seligenstadt aus Sicherheitsgründen alle Radwege entfernt, siehe Würzburger Straße. Am Trieler Ring mussten die Radwege-Schilder schon entfernt werden. Die Radfahrer sollen im fliesenden Kfz-Verkehr mitfahren, um den Verkehrsfluss zu behindern. Da muss jetzt mal gefragt werden, wer ist mehr behindert, der Verkehr? Zur weiteren Planung hätte ich noch ein paar Vorschläge. Auf dem Schachenweg am Abzweig zur Edelweiß- und Kolping-Hütte würde ein schönes, kleines Kreiselchen optimal in die Landschaft passen. Darauf müssen wir unseren Professor hinweisen, auf den Feldern vor der Stadt kann er sich so richtig austoben. Noch eine Bitte an unsere Bürgerinnen und Bürger, wer vor seiner Haustüre auch ein kleines Kreiselchen haben möchte, wende sich vertrauensvoll an unsere zuständige Kreisel-Verwaltung im Rathaus, die sind ganz wild auf Kreiselchen. (hj)
Unsere Stadtpolitiker aller Couleur haben zum Wohle unseres Städtchens einen bekannten Verkehrsplaner zu uns geholt. Dieser Planer ist weltweit die größte Kapazität, die im Verkehrsbereich verpflichtet werden konnte. Das Spezialgebiet des Herrn Professors sind Verkehrskreisel, damit hat er uns schon reichlich versorgt und es sollen noch viele Kreiselchen dazu kommen. Der Kreiselchen-Professor hat unser Städtchen in ein wahres Kreiselchen-Paradies verwandelt, wo das Auge hinschaut, nur noch Kreiselchen. Und jetzt gibt es ein Glanzstück, am Kapellen-Platz soll ein riesiges Kreisel-Prachtexemplar entstehen. Der neuerbaute Kiosk muss abgerissen werden und wird dann auf der Mitte des Kreisels wieder neu errichtet, mit Tiefgarage und Aussichtsturm. An der Kreuzung Jahnstraße/Ellenseestraße wird das nächste Kreiselchen gebaut. Im weiteren Verlauf wird am Abzweig Ellenseestraße/Friedrich-Ebert-Straße noch ein Kreiselchen entstehen. Auch an der Evangelischen Kirche möchte der Professor ein Kreiselchen bauen und an der Kreuzung Zellhäuser Straße/Am Schwimmbad ebenfalls. Laut des Professors werden im Rahmen des Radwegekonzepts in Seligenstadt aus Sicherheitsgründen alle Radwege entfernt, siehe Würzburger Straße. Am Trieler Ring mussten die Radwege-Schilder schon entfernt werden. Die Radfahrer sollen im fliesenden Kfz-Verkehr mitfahren, um den Verkehrsfluss zu behindern. Da muss jetzt mal gefragt werden, wer ist mehr behindert, der Verkehr? Zur weiteren Planung hätte ich noch ein paar Vorschläge. Auf dem Schachenweg am Abzweig zur Edelweiß- und Kolping-Hütte würde ein schönes, kleines Kreiselchen optimal in die Landschaft passen. Darauf müssen wir unseren Professor hinweisen, auf den Feldern vor der Stadt kann er sich so richtig austoben. Noch eine Bitte an unsere Bürgerinnen und Bürger, wer vor seiner Haustüre auch ein kleines Kreiselchen haben möchte, wende sich vertrauensvoll an unsere zuständige Kreisel-Verwaltung im Rathaus, die sind ganz wild auf Kreiselchen. (hj)
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Soweit
der Artikel aus dem Jahre 2014. Können wir uns freuen was die
Verkehrsplaner sonst noch zu bieten haben.
Den
Spezialisten fällt bestimmt wieder etwas lustiges ein.