Sonntag, 13. März 2016








Ein Beitrag unseres Gastkommentators: O. H. Treuen

Seligenstädter Merkwürdigkeiten

In der beschaulichen, schönen und historischen Stadt am Main, macht seit längerer Zeit ein sehr seltsames Gerücht die Runde. Es geht in dieser pikanten Sache nicht um irgendwelche Liebesbeziehungen oder sonstige fragwürdige Privatangelegenheiten.

NEIN, es geht um eventuelle finanzpolitische Verquickungen eines politischen Würdenträgers der Stadt. Hinter vorgehaltener Hand wird da getuschelt, ein honoriger Politiker würde einer Firma als Berater etwas beratend zur Seite stehen. Das ist im Grunde noch nicht wirklich ehrenrührig, hat aber einen faden Beigeschmack. Die Damen und Herren im Stadtparlament verfügen durch ihre Position natürlich über ein "nichtöffentliches Informationspotenzial". Und da wird es für die passenden Industriezweige interessant. Wenn man auf ein paar klitzekleine informative Mitteilungen zum eigenen Vorteil zurückgreifen kann, hat das gegenüber der Konkurrenz einen gewissen Vorteil. 

Das ist natürlich nur ein Gerücht. Von den berühmten Spatzen auf den Dächern soll es noch nicht in Umlauf gebracht worden sein, was aber noch werden kann.

In diesem Zusammenhang darf gefragt werden, hat eventuell dieser Mensch, oder auch andere, irgendwie, oder wie auch immer, möglicherweise unbewusst etwas Monetäres, oder doch ein kleines finanzielles Salär, für eine kleine Dienstleistung so nebenbei in einem Briefchen, oder wie auch immer, eventuell zugesteckt bekommen?

Mit dem Wort „Verquickung“ kann natürlich viel gemeint sein. Nach dem Motto: … gib ich dir, gibst du mir, oder so ähnlich. Es kann aber auch gesagt werden, gibst du mir ein bisserl Geld für ein bisserl Informationen aus bestimmten Richtungen, oder über gewisse städtische nichtöffentliche Beratungen oder Vorhaben. Da steckt etwas Brisanz in diesen Stadtgerüchten.
 
Das will der Bürger nicht wissen, es ist dem Bürger egal. Das sind ganz private, normale Angelegenheiten von "verdienten" politischen Würdenträgern. Diese Leute sind anständig, die machen solche Sachen doch nicht. Oder?

Warum macht dieses Gerücht immer wieder aufs neue die Runde in unserem Ort? Sollte eventuell, irgendwie, möglicherweise, oder auch unbewusst oder trotzdem an diesem Gerücht ein ganz kleines Stück Wahrheit möglich sein? Die Bürger sollten sich über zwielichtige Machenschaften ihrer Volksvertreter schon einige Gedanken machen.

Auch der oder die Volksvertreter müssen sich ebenfalls Gedanken darüber machen, ob das eigene Verhalten mit dem „Ehrenkodex“ eines Politikers vereinbar ist. Wenn es überhaupt etwas von "Ehre" bei einem Politiker gibt. In der jetzt neu beginnenden Laufbahn der Stadtverordneten sollten alle Zweifel ausgeräumt werden, wenn es um begleitende Gerüchte bei diesen Politikern geht. Die Ehrlichkeit sollte an erster Stelle eines Stadtverordneten stehen. Die Gerüchte über diese pikanten Angelegenheiten werden garantiert weitergehen und uns eines besseren belehren, positiv oder negativ. Unsere Politik ist immer für Überraschungen gut, also lassen wir uns überraschen.

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Alexis de Tocqueville (1805-1859)
französischer Schriftsteller und Politiker

"So genügt es dem Staat nicht, alle Geschäfte an sich zu ziehen, er gelangt auch mehr und mehr dazu, sie alle unkontrolliert und ohne Rechtsmittel selbst zu entscheiden."
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